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neuste Investition der Merkur Druck AG
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neuste Investition der Merkur Druck AG

Die Fachzeitschrift «viscom print + communication» berichtet in der Ausgabe 16/2017 ausführlich über die neuste Investition der Merkur Druck AG im Druckbereich, der ersten Zehnfarben-Druckmaschine mit DryStar-LED-Technologie im 70×100-Format in Europa:

 

SEIT EINIGEN WOCHEN PRODUZIERT DIE MERKUR DRUCK AG MIT EINER HEIDELBERG SPEEDMASTER XL 106-10-PX0 MIT DRYSTAR-LED-TROCKNERTECHNOLOGIE. ES IST SCHWEIZWEIT DIE ERSTE BOGENMASCHINE IM
70 × 100-FORMAT, DIE MIT LED-UV PRODUZIERT. PRODUKTIONSLEITER REMO NYFFELER UND GESCHÄFTSFÜHRER THOMAS SCHÄRER ÄUSSERN SICH ÜBER DIE BISHER GEMACHTEN ERFAHRUNGEN BEGEISTERT, GERADEZU ABGESPACED. EINE SPURENSUCHE VOR ORT.

 

Wer hatte nicht schon den Gedanken «Das ist viel zu schön, um wahr zu sein!» gehabt? Genau so erging es dem Autor dieses Artikels, als er im Juni mit dem Merkur-Druck-Geschäftsführer Thomas Schärer und dem Produktionsleiter Remo Nyffeler zusammensass, um über ihre Erfahrungen mit der neuen LED-Speedmaster zu reden. Nur wenige Tage zuvor hatte das Unternehmen mit seinen Kunden und Mitarbeitern eine offizielle Einweihungsfeier zelebriert. Schon dort hatten die beiden mit leuchtenden Augen über die ersten Erfahrungen mit der neuen Maschine berichtet. Und dieses Leuchten wollte beim anschliessenden Firmenbesuch einfach nicht verschwinden. Leuchtende Augen beim komplexen Thema hochreaktiver Offsetdruck, das wirkt einfach verdächtig.

 

 

Hochreaktive Emotion
Wer in einer Smalltalk-Runde mit gestandenen Fachleuten der grafischen Industrie das Blut in Wallung bringen möchte, muss einfach ein Stichwort in die Runde werfen:«Hochreaktiver UV-Offsetdruck». Es ist eine Angelegenheit, die nach wie vor bewegt. Die Meinungen sind schnell gemacht: Da gibt es die Begeisterten, die Positiven, die Skeptiker, die Zweifler, die Indifferenten. Fünf Fachleute, fünf Meinungen. Während die Fans nur die positiven Sachen sehen, können einem die Skeptiker so manch gruselige Horrorgeschichte auftischen. Dabei geht schnell einmal etwas Grundsätzliches vergessen: Offsetdruck mit UV-Farben ist eine altbewährte und seit Jahrzehnten gebräuchliche Technologie. Mit all ihren Vor-, aber auch Nachteilen fristete diese Technik aber hierzulande lange ein Nischendasein. Dass mit hochreaktiven UV-Farben und neuen Trocknungstechnologien diese Nachteile zu einem grossen Teil eliminiert werden können, weiss man auch nicht erst seit gestern. Bereits vor zehn Jahren präsentierten japanische Anbieter die ersten Lösungen.

 

Das Gesamtbild zählt
Bis diese Techniken nach Europa und in die Schweiz kamen, brauchte es ein paar Jahre. Nach der Drupa 2012 kam es aber zum Dammbruch, in der Schweiz gingen die ersten kleinformatigen Maschinen mit hochreaktiven UV-Konfigurationen an den Start. Schon damals wurde prognostiziert, dass längerfristig die hochreaktive Trocknung mit LED-UV das grösste Potenzial bietet. In den vergangenen knapp fünf Jahren hat dieses Magazin die Entwicklung eng begleitet und über zahlreiche Anwendungen in der Praxis geschrieben. Die Vorteile und Nachteile der verschiedenen Applikationen wurden eingehend behandelt, die gemachten Praxiserfahrungen erklärt. Und es wurde der Frage nachgegangen«UV ja oder nein?». Die wichtigste Erkenntnis daraus: Es gibt schlicht nicht«die» Lösung. Ob konventioneller oder hochreaktiver UV-Druck das richtige ist, hat weniger mit der zur Verfügung stehenden Technologie zu tun, als mit den bestehenden Strukturen in den Unternehmen, ihren Kundengruppen, die sie bedienen, ihren Plänen für die Zukunft. Erst unter Berücksichtigung all dieser Faktoren kann man Investitionsentscheide in ihrer ganzen Tragweite versuchen zu verstehen. Und wie sieht nun die Tragweite der Investition bei Merkur Druck für die Branche aus? Enorm. Aber vielleicht nicht so, wie mancher an dieser Stelle denkt.

 

 

2 zu 1
Unabhängig von der technologischen Konfiguration der neuen Maschine bei Merkur Druck AG gibt es eine Grundkonstante, die über allem steht: Eine Fünffarbenmaschine mit Lackwerk und eine Sechsfarbenmaschine mit Lackwerk wurden mit einer Zehn­farbenmaschine ersetzt, die gemäss den Erfahrungen in den vergangenen Monaten deutlich produktiver ist als ihre beiden Vorgängermaschinen zusammen. Schaut man sich die Verbrauchsmaterialkosten (Farbe, Chemie, Gummitücher usw.) an, so sind diese stückbezogen deutlich teurer als mit konventionellen Konfigurationen. Demgegenüber stehen dank der LED-Trocknung tiefere Energiekosten sowie eine praktisch gänzliche Reduktion von Dispersionslack als bis anhin. Hier also eine massive Kosteneinsparung gegenüber vorher. Macht man die Gesamtrechnung, so sind die operativen Kosten der neuen Maschine ziemlich gleich wie die der Fünf- und Sechsfarbenmaschinen zusammen. Demgegenüber steht aber ein deutlicher Zuwachs in der Gesamtproduktivität. Das mag im ersten Moment etwas verblüffen, denn wegen des Einsatzes von LED-trocknenden UV-Farben ist die Maschine für eine maximale Taktrate von «nur» 15 000 Ex/h ausgerichtet. Hintergrund: Hochreaktive UV-Farben tendieren bei höheren Geschwindigkeiten zu «Nebeln», was natürlich den Produktionsprozess in grosse Probleme bringt. Doch die Produktivität einer Druckmaschine mit vielen verschiedenen Auftragswechseln basiert eben nicht nur auf der Geschwindigkeit, mit welcher die Druckbogen durch die Maschine jagen. Es ist der Gesamtprozess mit Einrichten, Umrichten, Trocknen, Zeitdauer bis zur Weiterverarbeitung, Verarbeitung mit verschiedenen Bedruckstoffen, der zählt. So jedenfalls erklären es einem Remo Nyffeler und Thomas Schärer. Die Gretchenfrage lautet nun, ob mit einer konventionell konfigurierten Maschine die gleiche Produktivität erzielt werden könnte. Beide äussern sich entschieden:«Nein, niemals!»

 

Eine Entwicklung
Die Merkur-Gruppe ist für eine Fach­zeitschrift ein äusserst wertvolles Erkenntnisgewinnunternehmen, sozusagen ein Freilichtlabor für aktuelle technologische Entwicklungen im Offsetdruck. 2014 installierte das Merkur-Gruppenmitglied Hertig Print eine Heidelberg-Fünffarben-Speedmaster XL 106-5+LX2 mit LE-UV-Konfiguration. Seit Frühjahr 2016 arbeitet das Merkur-Gruppe-Mitglied Sprüngli Druck AG mit einer Heidelberg Speedmaster XL 106-5+LX2, die für konventionellen Druck konfiguriert ist, und eben neu die Merkur Druck AG mit ihrer Heidelberg Speedmaster XL 106-10-PX0 mit DryStar-LED-Trocknertechnologie. Dass Merkur Druck am Ende die erste Schweizer Druckerei mit LED im 70 × 100-Format sein würde, konnte bei Beginn der Evaluation vor über einem Jahr niemand wissen. Angedacht war eine Ersatzinvestition für die bestehende Fünffarbenmaschine, welche seinerzeit hierzulande die erste Heidelberg-PeakPerformance-Maschinen mit Inpress Control war. In enger Zusammenarbeit mit Heidelberg Schweiz wurde eine sehr umfassende Auftragsdatenanalyse durchgeführt. Was zu Beginn wie eine reine 1:1-Ersatzlösung aussah, wandelte sich im Laufe der folgenden Monate zu einem der spannendsten Investitionsprojekte der Schweizer Druckbranche. Die Datenanalyse ergab, dass von der bestehenden Auftragsstruktur her der Ersatz sowohl der Fünffarben- wie auch der Sechsfarbenmaschine durch eine Zehnfarbenmaschine mit Wendung betriebswirtschaftlich die optimalste Variante darstellen würde. Das Problem: Die Sechsfarbenmaschine war noch relativ jung. Die Frage stellte sich nun, ob man in der Gesamtbetrachtung einfach nur den Ist-Zustand oder in die Zukunft schauen sollte. Zukunft heisst: vermehrtes Agieren im Periodika- und Magazinmarkt und Bearbeitung von Druckaufträgen mit höheren Qualitätsansprüchen. Schnell wurde klar, dass dieses Ziel mit einer konventionellen Konfiguration nicht erreicht würde. Aber mit LED-Offset schon eher. Dabei konnte man auf die praktischen Erfahrungen in der eigenen Gruppe zählen. Hertig arbeitete seit über zwei Jahren mit LEV-UV. Hier zeigten sich sowohl Stärken wie auch Schwächen. Und es waren genau jene Schwächen, die dazu führten, dass sich Sprüngli Druck für eine konventionelle Maschine entschied. Keine einfache Ausgangslage also. Doch Remo Nyffeler und Thomas Schärer liessen sich nicht beirren. Sie wussten, dass einer der grossen deutschen Online-Druckereien sozusagen als Experimentallabor für die Heidelberger arbeitet. Dort stand eine 70 × 100-Maschine in LED-Ausstattung, eine Art Betatest. Remo Nyffeler und Thomas Schärer besuchten diese Druckerei, führten dort verschiedene Gespräche mit Involvierten aus Produktion und Management. Am Ende waren sie überzeugt, dass dies die richtige Lösung für die Merkur Gruppe darstellen würde.

 

 

Das oft vergessene Beigemüse
Kommen wir wieder auf den Ausgangspunkt des Artikels zurück. Da sitzen einem Remo Nyffeler und Thomas Schärer gegenüber und erklären mit leuchtenden Augen, wie die Heidelberg Speedmaster XL 106-10-PX0 mit DryStar-LED-Trocknertechnologie hervorragend angelaufen sei und die eigenen Erwartungen übertroffen habe. So sei das Trocknungsverhalten der Bogen optimal und die beim UV-Einsatz bekannte Schwäche der Scheuerfestigkeit praktisch verschwunden. Man kann nun alle erdenklichen Bedruckstoffe problemlos verarbeiten und hochqualitative Aufträge mit schwierigen Sujets und hoher Farbdeckung würden nun ohne jegliche Probleme verarbeitbar sein. Interessant sind auch die Möglichkeiten der zusätzlichen Veredelung, Merkur Druck hat hierzu für bestehende und potenzielle Kunden eine schöne Musterbroschüre erstellt. Die Möglichkeiten sind sowohl im«industriellen» Segment (dank der Zehnfarben-Konfiguration) wie auch im«Mehrwert»-Segment gegenüber der Vergangenheit deutlich erweitert. Doch bei alledem darf etwas nicht vergessen werden: LED-Offset ist nichts für Bastler und Lebenskünstler. Die Herausforderung an die Drucker, qualitativ hochstehend und konstant zu arbeiten, ist klar grösser. LED-Offset ist im Vergleich zu LE-UV-Offset noch hochreaktiver, sprich die Fehlertoleranz kleiner. Das Gleiche gilt für das Verbrauchsmaterial. Im konventionellen Offset kann man heute mit unzähligen Kombinationen verschiedenster Anbieter arbeiten, und so auch eine«Ich will immer das Günstigste»-Philosophie betreiben. Im hochreaktiven Offset ist das viel schwieriger, und LED-Offset ist da die Spitze. Das erfordert Disziplin und auch Stehvermögen, um gegenüber den eigenen Finanzverantwortlichen die höheren Verbrauchsmaterialkosten zu begründen. Eine interessante Aussage macht noch Thomas Schärer. Er weist darauf hin, dass Produktionsleiter Remo Nyffeler aus dem Verpackungsdruck kommt. Verpackungsdrucker, so meint er, haben eine ganz andere Denkhaltung als Akzidenzdrucker, sprich sie verständen sehr gut, dass industrielle und gut durchstrukturierte Produktionsprozesse essen­ziell seien. All diese Faktoren haben offensichtlich zum erfolgreichen Gelingen der Operation LED bei Merkur Druck beigetragen. Auch darf man nicht ausser Acht lassen, dass Merkur Druck von den in den letzten ­fünf Jahren von allen Lieferanten und Anwendern gemachten Erfahrungen profitiert. Deren Erkenntnisse sind in die erfolgreiche Weiterentwicklung dieser Technologie eingegangen. Wäre der Entscheid vor einem oder zwei Jahren gefallen, hätte Merkur Druck kaum ­in LED-UV investiert, betont Remo Nyffeler.

 

Der Merkur-Weg
Was vor über zehn Jahren noch ein eher regional ausgerichtetes Verlags- und Druckunternehmen im Langenthal war, hat sich durch die Übernahme von Hertig und Sprüngli zu einem der grossen nationalen«Druckchampions» entwickelt. Drei Akzidenzstandorte mit jeweils eigenem Maschinenpark, dazu das Zeitungsdruckzentrum mit der KBA Comet in Langenthal, ist eine Strategie, die von vielen Externen in den letzten Jahren eher mit einem Stirnrunzeln begleitet wurde. Betriebswirtschaftlich würde es Sinn machen, die Produktionskapazitäten an einem Ort zu konzentrieren und die regionalen Verkaufsbedürfnisse mittels gut ausgestatteten Filialen zu betreuen. Es ist eine Erkenntnis, die Merkur-Druck-AG-Geschäftsführer Thomas Schärer gar nicht abstreitet, doch er gibt Folgendes zu bedenken: Kunden gingen vielfach zu einer Akzidenzdruckerei, weil sie wüssten, dass dort auch gedruckt würde, und sie hätten damit die entsprechende Flexibilität und den damit verbundenen weit überdurchschnittlichen Service. Sie wollten eine regional verankerte Druckerei als Kommunikationspartner und nicht ein Verkaufsbüro. Diejenigen Kunden, denen es völlig egal sei, wo ihre Aufträge gedruckt werden, seien ohnehin die ersten, die von Mitbewerbern eingesammelt würden oder mit ihren Aufträgen ins Ausland gingen. Die Merkur Gruppe verzichtet mit ihrer Strategie ganz bewusst auf die maximal möglichen betriebswirtschaftlichen Synergien, doch sie bietet dafür ihren Kunden Mehrwerte und eine breite Palette an Dienstleistungen an, die in dieser Form kein Konkurrent in der Schweiz offerieren könne. Mit der kürzlich erfolgten Installation der Heidelberg Speedmaster XL 106-10-PX0 mit DryStar-LED-Trocknertechnologie im Langenthal wird diese Strategie konsequent weitergeführt.

 

 

Einleitung: Thomas Schärer / Artikel: Paul Fischer

Category
Spannendes

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